Mit dem Blick in den Kalender wird deutlich: Das Jahr ist schon wieder fast halb vergangen ! Und auch, wenn es Vielen nicht so im stark im Bewusstsein ist, liegt noch vorher die Sommersonnenwende, also der längste Tag des Jahres, nach dem die Sonne jeden Tag ein paar Minuten später auf- und abends früher untergeht. Für unsere (Ur)ahnen war es ein bedeutsames Ereignis, das mit entsprechenden Ritualen gefeiert wurde.
Wenn ich jetzt mit euch tanzen dürfte, wäre der „Andro“ aus der Bretagne für mich der Tanz der ersten Wahl: Die Tanzschritte sind einfache Ranstellschritte, zwei nach links und zwei kleinere nach rechts. So bewegen wir uns allmählich im Kreis nach links – wie die Planeten linksherum über den Horizont ziehen. Wir begreifen uns damit als Teil eines Natur-Prozesses.
Zusätzlich (oder vielleicht sogar hauptsächlich) gibt es Bewegungen mit den Händen bzw. Armen: In der Bretagne wird mit eingehakten kleinen Fingern getanzt; aber das klappt nur gut, wenn die Bewegungen sehr harmonisch aufeinander abgestimmt sind nach jahrelangem Üben….
Wir stehen einzeln auf der Kreisbahn. Jede/r für sich beschreibt – analog zu den Tanzschritten – mit den vor sich selbst aneinandergelegten Händen mit den Handflächen nach oben Spiralen – zu sich selbst hin (bei den Schritten nach links) bzw. von sich weg zur Kreismitte hin (bei den Schritten nach rechts). Genauer gesagt, machen wir in der Luft erst einen größeren Bogen und dann noch einen kleineren, der vor dem eigenen Herzen landet, während wir nach links gehen – und umgekehrt geht es vom kleineren zum größeren Bogen bei den Tanzschritten nach rechts.
Links ist die Herz-Seite. Wir lassen die Bewegung kleiner werden, kommen immer stärker zu uns selbst. Das ist die Energie des abnehmenden Lichts, was an Weihnachten bzw. zuw Wintersonnenwende seinen tiefsten innigsten Punkt erreicht.
Jetzt sind wir jedoch am äußersten Punkt, die Arme sind am weitesten geöffnet, wir sind ganz „draussen“ mit unserer Energie.
Es wird deutlich, dass der Tanz für alle Sonnenwenden gültig ist, weil er den immerwiederkehrenden Gesamtprozess beschreibt. Ich tanze ihn auch zu den Tag- und Nachtgleichen; und wer um den 22. September herum im Mythos sein wird, kann ihn gerne mit mir tanzen. Vielleicht um den Pool…. ???
Eure Christine Nimtsch